Entdecken Sie Borkum in Geschichten und Gedichten von Berend de Vries
Borkum, die größte der Ostfriesischen Inseln, fasziniert nicht nur durch ihre atemberaubende Natur und das Meer, sondern auch durch eine reiche literarische Tradition. Zahlreiche Schriftsteller und Dichter haben die Insel und ihr Leben inspiriert und in unvergesslichen Werken festgehalten. Besonders hervorzuheben ist Berend de Vries, dessen Gedichte und Erzählungen das Lebensgefühl, die Landschaft und die Kultur Borkums in poetischer Sprache lebendig werden lassen. Dieser Artikel lädt dazu ein, die Insel aus literarischer Sicht zu entdecken und in die facettenreichen Geschichten und Eindrücke einzutauchen, die Borkum zu bieten hat.
Wer war Berend de Vries? – Der Dichter, der die Insel lebendig machte
Geboren 1883, widmete sich Berend de Vries ganz der Literatur in hochdeutscher und plattdeutscher Sprache. Er verstand es meisterhaft, die Atmosphäre der Ostfriesischen Küste und insbesondere Borkums in seinen Gedichten, Balladen und Erzählungen lebendig werden zu lassen. Seine Arbeiten sind reich an Naturbeschreibungen – vom rauen Meer bis zu den stillen Wattlandschaften – und spiegeln die Lebensweise und den Geist der Menschen an der Küste wider.
Berend de Vries zeichnet sich durch einen poetischen, eindrucksvoll bildhaften Schreibstil aus, der sowohl in hochdeutscher als auch plattdeutscher Sprache verfasst ist. Er verwendet vielfach Alliterationen, treffende Adjektive und präzise Wortspiele, die seine Werke lebendig und atmosphärisch machen. Sein Stil ist stark vom Impressionismus beeinflusst, insbesondere durch den Dichter Detlev von Liliencron, dessen lebensbejahende und naturverbundene Werke de Vries beeindruckten und prägten.
Bedeutende Werke mit Borkum-Bezug
Zu seinen bekanntesten Werken gehört „Borkum. Ein Inselfrühling“ (1922), das als poetisches Prosawerk die Insel in ihrer Vielfalt beschreibt. Weitere herausragende Veröffentlichungen sind die Gedichtbände „Marsch und Meer“ (1920) und „Die Meerorgel“ (1921), die sowohl in Hochdeutsch als auch in Plattdeutsch verfasste Natur- und Maritimitätsthemen behandeln. Historische Erzählungen wie „Der Pfingstbusch der Bark Confidentia“ und „Das Logbuch des Ostindienfahrers“ vertiefen das Bild von Borkums Vergangenheit, etwa zur Blütezeit des Walfangs und der Segelschifffahrt. Mit „Nebel über dem Wattenmeer“ ergänzte er sein Werk um Küsten- und Seegeschichten, die die einzigartige Natur eindrucksvoll schildern.
Inhaltlich stehen bei ihm oft die rauhe Schönheit der Küstenlandschaft, das Meer und das Wattenmeer sowie das Einzelschicksal der Menschen im Mittelpunkt. Themen wie Sehnsucht, Heimweh, Fernweh, Abenteuer, Hoffnung, Enttäuschung, Liebe, Schwermut und Einsamkeit durchziehen sein Werk. Seine Naturbeschreibungen sind poetisch und oft personifizieren Tiere, Pflanzen und Gegenstände.
Seine Werke lassen sich mehreren Kategorien zuordnen: Gedichte und Balladen (hoch- und plattdeutsch), Erzählungen mit historischem Hintergrund (z. B. über Walfang und Schifffahrt) sowie Küsten- und Naturliteratur, die durch ihre thematische Verbindung zur Region eine Heimatverbundenheit ausdrücken.
- Berend de Vries(Autor)
Berend de Vries und seine Verbindung zu Borkum
Berend de Vries hat nicht auf Borkum gelebt, sondern in Emden, wo er geboren wurde und 1959 verstarb. Er war hauptsächlich in Emden ansässig, arbeitete dort als Telegraphenbeamter und widmete sich nach seiner Pensionierung intensiv dem Schreiben. Obwohl er Borkum nicht als Wohnort hatte, verband ihn eine enge literarische und emotionale Beziehung zur Insel, die sich in vielen seiner Werke widerspiegelt. Seine Heimatverbundenheit zu Ostfriesland und besonders zur Insel Borkum zeigt sich stark in seinen Gedichten und Erzählungen, die das Inselleben, die Natur und das Meer lebendig beschreiben.
Ehrenbürgerschaft und Vermächtnis
Für seine literarische Leistung und sein Engagement wurde Berend de Vries 1958 mit der Ehrenbürgerschaft von Borkum ausgezeichnet – im selben Jahr erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande. Sein Wirken wird auf der Insel bis heute hoch geschätzt, und mit dem „Berend de Vries-Platz“ trägt Borkum seinen Namen als würdiges Andenken.
Berend de Vries’ Bedeutung für Borkum heute
Die Texte von Berend de Vries sind mehr als nur literarische Werke. Sie sind ein Ausdruck der Verbundenheit zu Borkum und seiner Landschaft, die Einheimische wie Besucher gleichermaßen berühren. Seine Gedichte und Geschichten öffnen einen Zugang zum Inselgefühl, das geprägt ist von der Natur, den Menschen und dem rauen Charme der Nordsee.
Literarisch wird der Schriftsteller der Heimatkunstbewegung zugeordnet, die sich um die Pflege regionaler Kultur und Sprache in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im norddeutschen Raum entwickelte. Sein impressionistischer Stil und der poetische Fokus auf Natur und Landschaft spiegeln auch die Strömungen dieser Epoche wider.
Für Gäste der Insel bieten seine Werke einen poetischen Schlüssel, um Borkum nicht nur zu sehen, sondern innerlich zu erleben.
Lesungen aus den Werken von Berend de Vries auf Borkum
Auf Borkum gab es bereits mehrfach Lesungen aus den Werken von Berend de Vries. Der Heimatverein Borkum und der Literarische Arbeitskreis veranstalten regelmäßig solche Events, um das literarische Schaffen und das Andenken an Berend de Vries lebendig zu halten. Seine Gedichte und Erzählungen werden dabei meist im Heimatmuseum oder zu besonderen Anlässen auf der Insel vorgetragen. Diese Lesungen machen seine Verbundenheit mit Borkum sowie die Bedeutung seiner Texte für die kulturelle Identität der Insel für Einheimische und Gäste erlebbar.
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